Sarnico am Iseosee

Sarnico ist ein angenehmer und freundlicher Urlaubsort ganz unten im Süden, dort, wo der Fluss Oglio den Iseosee wieder verlässt. Er gehört zu den reichsten Orten am See, allein der Bevölkerungszuwachs in den letzten Jahrzehnten spricht eine deutliche Sprache.

Früher umsatzstarker Handelsort, setzt man heute unter anderem auf den Tourismus. Der schönste Teil  Sarnicos verläuft halbkreisförmig um die Brücke nach Paratico. Die Altstadt ist verwinkelt, hübsch und es gibt einige interessante historische Gebäude. Am nördlichen Ende steht die sehenswerte Pfarrkirche San Martino di Tours aus dem 17. Jahrhundert, in unmittelbarer Nähe die Kirche San Rocco.

Direkt an der Brücke liegt übrigens eine Pizzeria mit schöner Terrasse am Flussufer; auch der Sentiero dell‘Oglio beginnt hier (ausgeschildert), ein 4-tägiger Etappenwanderweg den Fluss entlang bis Urago d‘Oglio.

Ganz nah an Sarnico: die Franciacorta

Nicht weit vom Ortskern befindet sich zudem der wohl nördlichste Weinkeller der Franciacorta, die Azienda Agricola Bredasole in der Via San Pietro, 44. Bei Drainage-Arbeiten am See wurden einst Überreste alter Pfahlbausiedlungen gefunden, ein eindeutiges Zeugnis vorgeschichtlicher Besiedlung. Pfahlbauten wurden zum Schutz vor Wildtieren, saisonalem Hochwasser und schädlichen Bodenausdünstungen gebaut. Nicht nur hier, sondern im gesamten alpinen Raum zeigen die Pfahlbauten eine hohe und frühe Siedlungsaktivität an den Bergseen.

Die Geschichte des Ortes

Die erste urkundliche Erwähnung Paraticos geht auf das Jahre 975 zurück, als der Langobarde Erberto seinem Neffen einige seiner Landgüter vermachte, darunter auch Paratico. Geprägt ist das Gebiet seit Jahrhunderten von der adligen Familie Lantieri, die über sehr viel Land verfügte und die Gemeinde auch beim Bau eines Schlosses (heute ein Bauernhof) in Vanzago und einer Burganlage mit bis heute erhaltenem Turm unterstützte. Schön ist die Uferpromenade, die fast durchgängig bis zum Ortsausgang in Richtung Clusane (am Ende auch an der Straße!) reicht.

Unser Tipp: Piccolo Paradiso in Sarnico

Anmerkung der Redaktion: Sehr nette Vermieter; die Aussicht von den Zimmern ist spektakulär.

Das Piccolo Paradiso erwartet Sie mit hellen Apartments, 3 km von Sarnico entfernt. Von seinem möblierten Balkon bietet es Blick auf den Iseosee. WLAN nutzen Sie kostenfrei. Jede Unterkunft verfügt über eine komplett ausgestattete Küchenzeile, einen Wohnbereich mit einem Sofa und einem TV sowie ein Badezimmer mit Haartrockner und Dusche.

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Weitere Unterkünfte in Sarnico …

Wer lieber am See bleibt, kann die gelungene Promenade ein gutes Stück Richtung Süden ablaufen. Erst am Lido di Sarnico, der durch ein kurzes Stück an der Straße zu erreichen ist, endet der ca. 1,5 km lange Uferweg; Privatgrundstücke mit sehenswerten Villen versperren von  hier ab leider den Weg. Davor ist allerdings der üppige Yachthafen zu bewundern, wo vor allem im Sommer die eine oder andere Superyacht ankert. Am Ende der Marina wartet glücklicherweise ein sympathisches Café auf die Spaziergänger.

Tolle Steglösung zum Promenieren

Ab jetzt wird es abenteuerlich: da eine große Fabrik das Weiterflanieren verhindert, wurde kurzerhand ein schmaler Hilfssteg gebaut, der die Fußgänger trockenen Fußes an der Firma vorbei steuert.

Eis essen vom Feinsten; die Kioske am Fluss

Auch auf der anderen Seite der Brücke (nach Paratico) führt ein Fußweg entlang des Flusses bis zur Wehranlage, die den Fluss bändigt, was man sich bei der geringen Fließgeschwindigkeit im Sommer kaum vorstellen kann. Der Bereich nahe der Flussmündung ist übrigens ein beliebter Treffpunkt der Einwohner von Sarnico und auch der Urlauber. Zwei urige Eisdielen haben bei schönem Wetter Hochkonjunktur, rund um die Häuschen, die wie auf Balkonen direkt ins Wasser gebaut sind, herrscht ein großer Andrang, auf schmalen Bänken kann man dem sommerlichen Treiben entspannt zuschauen.

Wassersportfreunde kennen Sarnico im Zusammenhang einer legendären und für viele unerreichten Motorbootmarke: Riva.

Feste und Veranstaltungen

Sarnico feiert einmal im Jahr das große ‚Sarnico Busker Festival‘. Unzählige Künstler wie Akrobaten, Straßenmusiker oder Kabarettisten zeigen ihr Können auf den Straßen rund um die Altstadt. Als Künstler kann man sich offiziell bewerben, mitmachen darf jeder. Das Festival findet meist Ende Juli und Anfang August statt.

Sehenswertes

Kulturell hat Sarnico immerhin eine Pinakothek mit ca. 150 Gemälden aus dem 15. bis 17. Jahrhundert zu bieten. Die Pinacoteca ‚Gianni Bellini‘, die auch antike Möbel und andere Kunstwerke zeigt, hat ihren Sitz im Palazzo Gervasoni im Centro storico. Weiter sind zwei alte Türme und mehrere schöne Villen zu sehen. Die schönsten liegen allerdings außerhalb des Ortskerns in Richtung Predore, sie gehören zu den bedeutendsten Jugendstil-Häusern der Lombardei (Villa Surre und Villa Faccanoni).

Fremdenverkehrsamt

Pro-Loco Sarnico Via Lantieri, 6. 24067 Sarnico (Bg). T +39 (0)35 910900. info@prolocosarnico.it. Öffnungszeiten: Di bis Sa 9-12.30 und 15-18.30 Uhr; Mo 15-18.30 und So 9.30-12-30 Uhr (nur im Sommer!). www.prolocosarnico.it. Rathaus (Municipio) Via Roma, 54. 24067 Sarnico (BG). T +39 (0)35 924111. www.comune.sarnico.bg.it.